St.-Marien-Kirche Stralsund St.-Marien-Kirche Stralsund
St.-Marien-Kirche Stralsund
St.-Marien-Kirche Stralsund

St.-Marien-Kirche Stralsund

Kirchen & Klöster, Backsteingotik
Stralsund

Der Neue Markt in der südlichen Altstadt wird von der dritten und größten Stadtkirche, St. Marien, überragt. Dieser mächtige Backsteinbau erhebt sich über der ersten Pfarrkirche der Neustadt, eine Hallenkirche. Diese wurde in den 1380er Jahren durch den Einsturz ihres Westturms zerstört.

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Das neue Gotteshaus wurde als dreischiffige Basilika mit einem Querhaus von drei Schiffen und einem kapellenbesetzten Umgangschor angelegt und im Laufe des 15. Jahrhunderts weitgehend fertiggestellt. Der trutzige, beinahe schmucklose Westbau wirkt wie ein Bollwerk, in dessen unstrukturierte Wandflächen nur drei monumentale Fenster einschneiden. Der 104 m hohe, achteckige Turm, der von einer barocken Haube mit Laterne bekrönt wird (345 Stufen zur Aussichtsplattform), steigt über dem quadratischen, von Ecktürmchen begleiteten Unterbau.

Ein Spaziergang über den Weidendamm ans Wulflamufer empfiehlt sich, um das gewaltige Gotteshaus mit etwas Abstand zu betrachten. Von hier aus zeigt sich die Marienkirche von ihrer schönsten Seite.

Auch im Inneren setzt sich die schlichte Monumentalität des Außenbaus fort. Dem Betrachter wird Bewunderung abverlangt, bedingt durch den weitgehenden Verlust der einstigen Ausstattung, vor allem durch die Architektur selbst sowie ihre enormen Ausmaße (Mittelschiff 96 m lang und 32 m hoch).

Den fulminanten Auftakt bildet das Westwerk am Eingang, dessen drei quadratische Hallen in gewaltiger Höhe von herrlichen Netz- bzw. Sterngewölben überspannt werden. Das Langhaus ist in Mittel- und Seitenschiffen kreuzrippengewölbt, die Vierung besitzt ein Sterngewölbe und die mit dem Umgang verschliffenen Chorkapellen ein sechsteiliges Gewölbe.

Abgesehen von der starken Profilierung der Arkadenbögen, die auf glatten Pfeilern und einem Kämpfergesims aufsitzen, besitzen die Langhauswände keinen Bauschmuck. In der Raumtiefe verschmelzen die achteckigen, mit gebündelten Diensten überzogenen Vierungspfeiler und der polygonale, fein gegliederte Binnenchor (Baudekor und Zierwand neogotisch) zu einer Einheit. Gotische Malereien aus dem 15. Jh. befinden sich an den Arkadenbögen des nördlichen und im Gewölbe des südlichen Seitenschiffs.

Von der reichen mittelalterlichen Ausstattung blieb fast nichts erhalten, die Kirche besaß u.a. 44 große, von den städtischen Zünften gestiftete Altäre. Was nicht schon durch die Bilderstürmer oder durch Kriegsplünderungen abhanden gekommen war, wurde während der neogotischen Restaurierung 1842 - 1847 entfernt.

Die heute neben dem nördlichen Querhausportal stehenden drei Schnitzfiguren (Maria mit Kind, Petrus und Paulus; 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts) und ein Kruzifix an der Westturmwand aus dem letzten Drittel des 15. Jahrhunderts sind die ältesten erhaltenen Ausstattungsstücke. Die drei Messingkronleuchter im Mittelschiff stammen aus den Jahren 1639, 1557 und 1649 (von West nach Ost). Das letzte Werk des namhaften Orgelbauers Friedrich Stellwagen aus Lübeck war die prächtige Barock-Orgel (1653 - 1659).

Im 18. Jahrhundert kamen u.a. das achteckige, aus Holz geschnitzte Taufgehäuse (um 1740) in die Kirche sowie mehrere Epitaphe und Erdbegräbnisse, so die Begräbniskapelle der Grafen Küssow im nördlichen Chorumgang mit schöner Schauwand (1742) und das Grabmal des schwedischen Grafen Johannes von Lilljenstedt im südlichen Chorumgang dazu. Ein Werk des Antwerpener Bildhauers Johann Baptist Xavery aus dem Jahr 1732 ist der schwarze Marmorsarkophag mit der liegenden Figur des Verstorbenen.

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